Der offene Vollzug in Delmenhorst

Bildrechte: JVA Vechta

Eingang der Abteilung Delmenhorst

Im früheren Gerichtsgefängnis – Baujahr 1904 - neben dem Amtsgericht ist seit 2010 der „Offene Vollzug“ für Jungtäter der JVA Vechta untergebracht. Er ist daher für dieselbe Altersgruppe zuständig, wie die Hauptanstalt in Vechta. In einen offenen Vollzug können Gefangene verlegt werden, bei denen nicht zu befürchten ist, dass sie sich dem Vollzug der Strafe entziehen oder die Freiheiten des offenen Vollzuges zu Straftaten missbrauchen werden; sie müssen ferner bereit sein, sich regelgerecht zu verhalten, gut mitzuarbeiten und sich in die Gemeinschaft einzufügen. Die Eignung für den offenen Vollzug wird im Aufnahmeverfahren in Vechta geprüft; oft entwickelt sie sich auch erst im Laufe der Haft, z.B. durch gute Mitarbeit an Behandlungsmaßnahmen oder das Absolvieren einer Ausbildung.

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Die Abteilung Delmenhorst in der Rückansicht

Die meisten Insassen der Abteilung Delmenhorst sind „Freigänger“, d.h. sie gehen einer regelmäßigen, sozialversicherungspflichtigen Arbeit in der Region nach oder beenden eine Ausbildung. Viele Inhaftierte dürfen die Abteilung auch verlassen, um einzukaufen oder Ausgänge oder Urlaube zu Familienangehörigen zu machen. Innerhalb der Abteilung gibt es einige Behandlungs- und Freizeitmaßnahmen, z.B. Bewerbungstraining, Soziales Training, Sport und gemeinsames Kochen, wobei sparsamer Umgang mit Haushaltsmitteln angestrebt wird; daran wirken auch Externe mit. In größeren Abständen gibt es auch einen Erste-Hilfe-Kurs und eine Einführung in den Umgang mit Computern. Da viele Gefangene gegen Ende ihrer Haftzeit in Delmenhorst sind, spielt auch die Entlassungsvorbereitung – also vor allem die Suche nach Arbeit und Wohnung – eine große Rolle.

Die Abteilung Delmenhorst verfügt über 28 Haftplätze, meist in Einzelräumen, verteilt auf 3 Wohngruppen. Es gibt einen Freistundenhof, zwei Küchen und einen Mehrzweckraum; es stehen Waschmaschine, Trockner und Telefon zur Verfügung. In der Einrichtung sind 10 Beamtinnen und Beamte sowie zwei angestellte Teilzeitkräfte eingesetzt.